vita

Geboren in Stuttgart
Studium der Archäologie und Religionswissenschaft in Tübingen, danach Studium der Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in München, Klasse Hubertus von Pilgrim und Leo Kornbrust
Lebt und arbeitet als Bildender Künstler und Fotograf in München.

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Was ich mache

' in ictu oculi ' - für mich ist das Sehen der Welt in Bildern und Malerei ein Synonym für die Liebe zu ihr. Diese Liebe impliziert Moralität, Haltung und Abwehr.
Es sind Arbeiten aus dem Gestus des Verneinens: ohne Spektakel, Revolution oder reine Farbe – eine nicht-urbane, stille Kunst, die selbstverständlich und klar dem Betrachter entgegentritt.

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Die Arbeiten Jörg Steiners

Die sichtbare Welt ist Jörg Steiner kostbar und bedeutsam. Als Maler nimmt er das Gesehene aber nicht motivisch in Beschlag. Er reduziert und filtert es, nimmt ihm das Aufsehenerregende und bringt es in einen Modus der Stille. Oftmals entstehen feine Monochrome, deren zarte, meist rasterartige Strukturen der Künstler durch minimale Kontrastdifferenzen in Vibration versetzt. Jörg Steiner arbeitet mit Oberflächen. Er braucht kein »Dahinter«, keine tiefer liegende Bedeutung. Was man sieht ist das Sichtbare, nicht mehr und nicht weniger. Allerdings ist es ein aufwendiger und langwieriger Arbeitsprozess bis die Farben in ihrer matten Schönheit auf dem hölzernen Bildträger Platz finden. Dabei bedient er sich traditioneller Techniken wie jener der Ikonenmalerei: Kreidegrund wird mehrschichtig aufgetragen und mit einem saugfähigen Papier überzogen, welches den eigentlichen Malgrund darstellt. In der orthodoxen Kirche gilt die Tätigkeit des Ikonenmalens als »Gottesdienst«. Auch bei Jörg Steiner gerät das Malen zu einem Akt konzentrierter Hingabe - allerdings in einer ganz und gar säkularen Weise.
In den neuen fotografischen Arbeiten geht der Künstler in anderer Weise und doch auch wieder sehr ähnlich ans Werk. Keine Darstellung, keine narrativen Elemnete. Strenge Rechtecke mit unruhiger Oberflächenstruktur reihen sich aneinander.
Jörg Steiner hat die 2014 einsetzenden Hochbauarbeiten auf dem Gelände der ehemaligen Funkkaserne (Domagk-Areal) fotografisch begleitet, um die städtebaulichen Veränderungen festzuhalten. Besonders faszinieren ihn die Details des transitorischen Prozesses, der sich in singulären, geometrisch-abstrakten Gebäude- und Konstruktionsskulturen aus Beton materialisiert.

Dr. Katrin Dillkofer

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